Innenweltkosmos

Raummetrik


Trägheit der Materie und Gravitation als Wirkung des Äthermeeres


Alle stofflichen Körper besitzen ausnahmslos zwei Eigenschaften:

1. Sie sind schwer, d.h., sie unterliegen einer Kraftwirkung, die senkrecht zur Erdoberfläche hin gerichtet ist.

2. Sie sind träge, damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass sie jeder Art von Bewegungsänderung einen Widerstand entgegensetzen in der Weise, wie es das Trägheitsgesetz beschreibt (siehe vorhergehendes Kapitel).

Im folgenden soll nun zunächst die zweite Eigenschaft näher betrachtet werden.
Versetzen wir uns in Gedanken an das Steuer eines gut gefederten Autos, das mit gleichmäßiger Geschwindigkeit auf einer ebenen und gradlinigen Straße fährt. Wir sitzen dabei so ruhig und bequem in unserem Sitz, wie Zuhause auf dem Sofa. Wir verspüren keinerlei Kraftwirkung, abgesehen von der Schwerkraft, die hier außer Betracht bleiben soll. Unser Körper bewegt sich somit völlig kräftefrei über die Fahrbahn. Nach dem Trägheitsgesetz bewegen wir uns also "gradlinig und gleichförmig", wie eingangs vorausgesetzt. Jetzt fahren wir in eine Rechtskurve hinein. In diesem Augenblick werden wir von einer Kraft erfasst, die uns nach links drückt und wir müssen uns festhalten, um nicht vom Platz gezogen zu werden. In einer Linkskurve kehrt sich die Kraftrichtung um, wir werden nach rechts gedrängt. Plötzlich müssen wir bremsen, d.h., die Geschwindigkeit verringern. Augenblicklich erfasst uns diese geheimnisvolle Kraft von hinten her und drückt uns in Fahrtrichtung. Beim Beschleunigen, d.h. Vergrößern der Geschwindigkeit schließlich drückt sie uns nach hinten gegen die Sitzlehne.

Vor dieser seltsamen Kraftwirkung, deren Existenz wir im allgemeinen als selbstverständlich hinnehmen, müsste sich jeder Kraftfahrer fürchten und zwar um so mehr, je schneller sein Fahrzeug ist. Denn erfahrungsgemäß kann sie in verheerender Größe auftreten, wenn die Geschwindigkeitsänderung sehr groß ist, etwa bei einem Unfall. Diese so genannte Trägheitskraft vermag mit Leichtigkeit wie eine Riesenfaust schwere Karosserien wie Papier zusammenzuknüllen. Das alles ist doch selbstverständlich und natürlich oder sogar logisch, wird mancher denken. Für mich ist alles klar, wo liegt hier ein Problem?" Wer so denkt, hat recht aus der Sicht des praktischen Lebens, wo es genügt, die Erscheinungen und Phänomene zu kennen und mit ihnen umgehen zu können.

Die tiefere, naturwissenschaftliche Betrachtungsweise bleibt hier aber nicht stehen, sondern versucht, in die Zusammenhänge einzudringen und fragt vor allem nach den meist unsichtbaren Ursachen der Erscheinungen. In unserem Beispiel mit dem Fahrer im Auto muss noch folgendes zu denken geben:
im Augenblick des Bremsens oder Kurvenfahrens, kurz, im Moment der Geschwindigkeitsänderung, ist plötzlich eine Kraft wirksam und spürbar, die während der gleichförmigen Geradeausfahrt nicht da war. Ist in der unseren Sinnen zugänglichen Erscheinungswelt plötzlich eine Wirkung da, die vorher nicht da war, so suchen wir nach einer Ursache. Dies ist das "Natürliche", das "Logische".

Wo ist aber die Ursache zu finden? Hat sich das Innere des Wagens beim Bremsen irgendwie verändert? Ist es etwa wärmer geworden, oder haben die Gegenstände um mich her ihre Farbe, ihre Form, ihre Härte verändert? Oder sind irgendwelche chemischen Reaktionen festzustellen? Nein! Alles ist ganz genau so geblieben, wie es beim gleichförmigen Geradeausfahren auch war. Irgendwelche äußerlichen, den Sinnen erkennbaren Veränderungen sind im Wageninnern auch nicht andeutungsweise festzustellen. Könnten wir die Geschwindigkeitsänderung durch Vergleich mit der Landschaft draußen nicht unmittelbar erkennen, etwa im Innern eines Schiffes, so ergibt sich die verblüffende Situation, dass ohne die geringste Ursache mein Körper plötzlich von einer Kraft erfasst und in irgendeine Richtung geschoben wird!

Wenn z.B. ein Baum, der ursprünglich ruhig dastand, sich plötzlich zur Seite biegt und wenn seine Äste und Blätter in Bewegung geraten, dann suchen wir nach der Ursache dieser sichtbaren Erscheinung und erkennen sofort, dass ein Wind aufgekommen ist. Wir sehen diesen zwar nicht, wir brauchen ihn auch nicht zu spüren, wir folgern dies mit Hilfe unserer Erfahrung und unseres Verstandes. Genau so logisch und zwingend sollte man aber auch argumentieren, wenn an einem Körper plötzlich die Trägheitskraft wirksam wird.

Dann muss sich in der Umgebung des Körpers etwas verändert haben. Die Ursache der plötzlich ganz real feststellbaren und spürbaren Trägheitskraft kann nicht aus dem leeren Raum, dem absoluten Nichts herauswachsen. Sie liegt vielmehr im umgebenden Äther. Diesen sehen wir zwar nicht unmittelbar, so wie auch die uns umgebende Luft unsichtbar ist. Aber so wie wir die Luft mit ihren Eigenschaften mittelbar anhand vieler Erfahrungen und Experimente erkennen, so erkennen wir auch den unsichtbaren Äther über die vielen Wirkungen wie Elektrizität, Magnetismus, Licht, Wärme usw.

In der Trägheitskraft tritt uns also eine weitere, sichtbare und spürbare, ja messbare Wirkung des Äthers entgegen. Wir bewegen uns in diesem Äthermeer mit all seinen sonderbaren Eigenschaften. Wir sehen es zwar nicht, aber wir sind mit ihm und seinen Eigenschaften so vertraut und durch dauernde Übung und Anpassung von Kindesbeinen an so mit ihm verwachsen, dass wir leicht geneigt sind, es zu übersehen oder gar seine Existenz zu verneinen. Das wäre aber genau so töricht, wie wenn die Fische ihr Lebenselement, das Wasser, ignorieren wollten, nur weil sie so vollkommen mit ihm verwachsen sind und es nicht sehen können. Oder wenn der Vogel sagen würde:
"Luft? was soll denn das sein?

Für mich ist nur das real, was ich sehe, und so etwas wie Luft kann ich beim besten Willen nicht sehen. Warum ich nicht herunterfalle? Weil ich meine Flügel in der richtigen Weise bewege. Die Folge ist dann, dass ich fliege, ist das nicht logisch? Zu was also die Vorstellung von so etwas wie Luft? Wieso aus dem natürlichsten Vorgang der Welt ein Problem machen?"

Genau wie dieser Vogel denken könnte, so argumentieren aber heute noch manche moderne Naturwissenschaftler, wenn sie von Raum und Trägheit sprechen, also sich mit dem Phänomen der Trägheitskräfte befassen, die immer in dem Augenblick wirksam und spürbar werden, in dem der Bewegungszustand irgendwelcher materiellen Körper verändert wird, sei es durch Beschleunigung oder Verzögerung oder durch Ablenkung aus der Bewegungsrichtung. Die Frage nach der Ursache dieser Kraftwirkungen kann durch die moderne Physik nicht beantwortet werden.

Die Luft scheidet als Erklärungsmöglichkeit aus, denn die Trägheitswirkungen sind im luftleeren Raum genauso vorhanden. (z.B. auf dem Mond). Damit ergibt sich aber für die heutige Naturwissenschaft die groteske Situation, dass Kraftwirkungen existieren, die aus einem absolut leeren Raum, aus dem Nichts heraus, entstehen. Die meisten modernen Physiker stört das wenig. Sie begnügen sich mit der mathematischen Beschreibung dieser Vorgänge.

Darin sei ihre große Meisterschaft auch unbestritten. Außerdem wird die Abstraktion heute als Ausdruck der "Höherentwicklung des Menschengeistes" ganz besonders bestaunt. Manche der Wissenschaftler sind stolz, sich mit System in einem Dickicht von Ungereimtheiten bewegen zu können. Zur Untermauerung und Rechtfertigung mancher abstrakten Weltanschauung haben diese immer einige Brocken erkenntnistheoretischer Philosophie zur Hand, mit der sie sich gegen Angriffe aus dem Lager derer wehren, die es mehr mit der Anschaulichkeit in der Naturbetrachtung halten. Der berühmte englische Astrophysiker A.S. Eddington schreibt zu diesem Thema in seinem Buch:
"The Nature of the Physical World" (Cambridge 1929, S.137): "Wir müssen den Gedanken loswerden, dass das Wort Raum in der Naturwissenschaft etwas mit Leere zu tun hat. So sollte die ziemlich summarische Aussage, dass Einsteins Theorie die Gravitationskraft zu einer Eigenschaft des Raumes reduziert, keine Bedenken erregen. Der Physiker fasst keinesfalls den Raum als leer auf.

Wo er von allem anderen leer ist, da ist immer noch der Äther. Diejenigen, welche aus irgend einem Grunde das Wort Äther nicht lieben, streuen mathematische Symbole frei im Vakuum aus und ich nehme bestimmt an, dass sie irgendeine Art von charakteristischem Hintergrund für diese Symbole dazu denken. Ich glaube nicht, dass irgend jemand vorschlägt, selbst ein so relatives und flüchtiges Ding wie eine Kraft auf ein völliges Nichts aufzubauen". (Dazu vergleiche man das Zitat von Louis de Brooglie.)

Wir sind also in sehr guter Gesellschaft, wenn wir annehmen, dass ein Raum, aus dem heraus solch gewaltige Wirkungen wie die Trägheits- und Schwerekräfte herauswachsen, nicht leer sein kann, sondern erfüllt sein muss von einem sehr konkreten Medium, dem Weltäther. Diese Ursubstanz lässt sich mit unseren Sinnesorganen nicht unmittelbar erkennen, sondern nur auf dem Umweg über die elektrischen, magnetischen, Gravitations- und Trägheitswirkungen, die unseren Sinnen zugänglich sind.

Auch darf man diesem Äther nicht die Vorstellung von Stofflichkeit zuschreiben, in der wir die materiellen Körper sehen. Diese sind ja aus der Äthersubstanz entstanden, sind sozusagen besondere Erscheinungsformen des Äthers und können sich wieder in diesen auflösen. Der Äther selbst ist aber genauso wirklich wie die Materie, diese schwimmt sozusagen in einem Äthermeer, ähnlich wie Eisstücke im Wasser, um dieses anschauliche Bild noch einmal zu verwenden.

In den Trägheitswirkungen begegnen wir nun einem Wechselwirkungsprozess zwischen Materie und Äther. Unsere Sinne erkennen von diesem Vorgang aber nur einen Teil: die Bewegung der Körper und die Kraftwirkungen. Der andere Teil, die Vorgänge im Äther, bleiben unsichtbar und können nur gedanklich erfasst werden. Spricht man diesem nicht sichtbaren Teilvorgang die Realität ab, so landet man eben bei der Abstraktion, bei der rein formal beschreibenden Naturbetrachtung, der keinerlei Verständnis für Gesamtzusammenhänge möglich ist.
Was geht nun wohl im Äther vor sich, wenn man einen Körper beschleunigt in Bewegung setzt?

Eine eindeutige Aussage lässt sich darüber natürlich nicht machen. Fest steht jedoch, dass um den beschleunigten Körper herum der Raum, d.h. der Äther sich in irgend einer Weise verändert. Es entsteht ein Feld, entweder ein Strömungs- oder ein Spannungs- oder ein Schwingungsfeld. Das letzte ist am wahrscheinlichsten. Der Aufbau dieses Feldes erfordert Energie. Diese wird über die Kraftwirkung zugeführt, die notwendig ist, um den Körper zu beschleunigen. Man sagt dann, der Körper habe Bewegungsenergie.

In Wirklichkeit steckt diese Energie aber nicht im Körper selbst, sondern im Ätherfeld, das ihn umgibt. Der Körper diente dabei sozusagen nur als Vermittler, der die äußere Kraftwirkung in die Schaffung eines Ätherfeldes umformte. Hört die äußere Kraftwirkung auf, so endet auch das Wachstum des Ätherfeldes, aber dieses bleibt nun bestehen und wandert mit dem Körper.

Dieser Zustand bleibt so lange erhalten, bis irgend welche Ursachen den Körper abzubremsen versuchen. In dem Moment baut sich das Ätherfeld ab. Die dabei frei werdende Energie wirkt nun auf den Körper ein und versucht ihn weiter zu schieben. Plötzlich greift also eine Kraft am Körper an und drückt ihn in Fahrtrichtung, und das ist die Trägheitskraft, die wir z.B. beim Autofahren am eigenen Leibe verspüren.

Sie kommt also nicht aus dem leeren Raum, aus dem Nichts heraus, sondern hat ihre Ursache im Äther Wirken keinerlei bremsende oder beschleunigende Ursachen auf einen bewegten Körper ein, so ändert sich die Energie des Ätherfeldes nicht. Das heißt aber, der Körper bewegt sich gleichförmig mit konstanter Geschwindigkeit, oder er bleibt in Ruhe (dann ist das Ätherfeld Null).

Genau diesen Sachverhalt bringt aber das Trägheitsgesetz zum Ausdruck.
Was den Astronomen des Altertums bis hin zu Kepler und Galilei so großes Kopfzerbrechen machte, war die Frage nach der Kraft, die einen Planeten in Bewegung erhält. Denn ohne dauernden Antrieb, so argumentierte man, müssten sie nach kurzer Zeit stillstehen, sich "tot gelaufen" haben. Heute lächeln wir über solche Vorstellungen, aber eigentlich zu Unrecht. Denn die Frage der Alten ist bis heute von der Wissenschaft unbeantwortet geblieben.

Man hat lediglich den Begriff der Trägheit geprägt und dadurch zum Ausdruck gebracht, dass die Planeten ewig kreisen. Das wussten die Alten aber auch. Ihre Frage lautete vielmehr: "Warum kreisen sie ewig?" Sie suchten die Ursache hinter der sichtbaren Erscheinung. Diese ist aber der Wissenschaft bis heute unbekannt, weil sie mit einem Weltäther nichts anzufangen weiß, was wiederum durch die herrschende Weltallvorstellung zu erklären ist.

Aus unserer Sicht war die Frage nach dem Antrieb der Planeten sehr sinnvoll. Denn im sie umgebenden Ätherfeld besitzen die Planeten tatsächlich ihren "Motor", der sie gegen eventuelle Widerstände vorwärtstreiben würde Die dazu erforderliche Energie wurde dem Ätherfeld entnommen.

Im Weltraum gibt es aber keine abbremsenden Wirkungen und die Energie des Ätherfeldes bleibt somit erhalten. Gäbe es die Trägheitswirkung der Materie nicht, so würde unsere Welt ganz anders aussehen. Z.B. wäre dann der Hammer ein sinnloses Werkzeug. Seine Funktion beruht doch darauf, dass man ihn "in Schwung" bringt, d.h. ein kräftiges, ihn umgebendes Ätherfeld aufbaut, in dem viel Energie steckt.

Trifft nun die Eisenmasse des Hammers auf ein ihn abbremsendes Hindernis, etwa einen Nagel, so wird das Ätherfeld rasch abgebaut, die Trägheitskraft wird wirksam und treibt die Hammermasse weiter, der Nagel wird in die Wand gedrückt. Wäre aber der sausende Hammer von keinem Ätherfeld umgeben, so könnte auch keine Trägheitskraft wirksam werden. Die Eisenmasse würde in dem Moment, in dem sie den Nagel berührt, einfach stillstehen. Denn wo ein Körper ist, kann nicht gleichzeitig ein anderer sein.

Den physischen Begriff "Schwung" gäbe es dann gar nicht, denn dieser ist immer mit Bewegungsenergie des betreffenden Körpers verbunden, und diese steckt im Ätherfeld. Gelänge es durch Erforschung des Ätherfeldes bewegter Körper eine Möglichkeit zu schaffen, dieses auszuschalten oder zu neutralisieren, so gehörten z.B. Autounfälle der Vergangenheit an!

Denn nur die entfesselten Trägheitskräfte sind die Ursache dieser und vieler anderer Zerstörungswirkungen. Autos und Flugzeuge könnten dann ohne Schaden ruckartig die Fahrtrichtung ändern, Bremsen und Anfahren wären nur noch belächelte Requisiten aus "Opas Zeiten".


Die Aufzählung solcher Zukunftsvisionen soll jedoch lediglich der Illustration und Vertiefung obiger Ausführungen dienen. Dem Wohl der Menschheit wäre damit sicher in keiner Weise gedient, eher geschadet. Denn die Trägheitswirkungen sind sehr eng mit den Schwerewirkungen verwandt.

Die Enträtselung der Schwerkraft aber würde bewirken, dass der Mensch die Räume der Höhe erobern und besetzen würde. In der Sprache der Antike käme das dem Ausdruck von der Erstürmung des Himmels gleich. Die uralten ahnungsvollen Märchen berichten von den verheerenden Folgen solcher Unternehmen der Menschheit, denn die an der Erde demonstrierte Zerstörungswut des Menschen macht auch vor dem Kosmos nicht halt.









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