Innenweltkosmos

Raummetrik


Die Metrik des Raumes


Ein drittes Mal taucht in der Kepler-Newton'schen Theorie die Geradlinigkeit auf. Alle Massen ziehen sich nach Newtons Erkenntnis gegenseitig an. Diese geheimnisvolle Anziehung wird als Gravitationskraft bezeichnet. So bindet die Sonnenmasse durch ihre Gravitationswirkung die Planeten an sich und zwingt sie in geschlossene Umlaufbahnen. Dabei sind die Feldlinien des Gravitationskraftfeldes wieder gerade Linien; die vom Massenzentrum radial in den Raum vordringen.

Diese Geradlinigkeit wird ebenfalls nie besonders betont. Man betrachtet sie vielmehr wieder stillschweigend als Selbstverständlichkeit, da es die einfachste und naheliegendste Annahme ist. Nach unseren bisherigen Betrachtungen, in deren Verlauf die Unsicherheit in der Definition der Geradlinigkeit deutlich wurde, wäre auch hier eine vorsichtigere und allgemeinere Formulierung angebracht.

Anstatt der Aussage, dass die Feldlinien des Gravitationskraftfeldes geradlinig verlaufen, sollte vielmehr stehen: sie verlaufen wie der Lichtstrahl oder wie die Bahn des kräftefreien Körpers.


Abbildung 23 zeigt den Zusammenhang zwischen der linearen Metrik Kopernikanischer Weltvorstellung und der gekrümmten Metrik des Innenwelt-Kosmos. Mathematisch wird dieser Zusammenhang in der Transformation durch reziproke Radien zum Ausdruck gebracht.


Damit haben wir jetzt eine dreifache Identität: Der Verlauf der Gravitationsfeldlinien, des Lichtstrahls und die Bahn des kräftefreien Körpers decken sich. Dass dies richtig ist, steht außerhalb jeden Zweifels. Die Bewährung des Kepler-Newton‘schen mathematischen Systems der Planetenbewegung (Himmelsmechanik) beweist dies eindeutig, wie schon mehrfach erwähnt.

Wir legen auf die Herausstellung dieser Zusammenhänge großen Wert, und zwar aus zweierlei Gründen:

Erstens muss damit gerechnet werden, dass eines Tages eine neue Definition der Geraden vorliegt, die nicht am Lichtstrahl orientiert ist. Die Notwendigkeit einer solchen absoluten Definition bringt E. BARTHEL sehr klar zum Ausdruck in „Erweiterung raumtheoretischer Denkmöglichkeiten durch die Riemann'sche Geometrie“ Astr. Nachr. Bd. 236 S. 142:

"Obgleich nämlich nirgendwo eine empirische Gegebenheit als absolut gerade festgestellt werden könnte, ist doch der Begriff oder die Idee des Geraden etwas eindeutig Festliegendes. Sie ist ja die apriorische Voraussetzung des Raumbewusstseins dafür, dass überhaupt die Überlegung aufgeworfen werden kann, ob etwas "gerade" oder "krumm" sei. Wir entnehmen den Gegensatz „gerade – krumm“ aus keiner Erfahrung, sondern wir haben diesen Gegensatz als die Grundfeste unseres Raumbewusstseins derart in uns, dass nur unter dieser Voraussetzung überhaupt die Erfahrung geometrisch betrachtet und beurteilt werden kann."

Wenn es gelingt, eine solche absolute Gerade unter Ausschluss des Lichtstrahles herzustellen, dann ist die Möglichkeit gegeben, die Geradlinigkeit des Lichtstrahles durch Vergleich mit dieser Messgeraden nachzuprüfen. Sollte sich dabei herausstellen, dass der Lichtstrahl gekrümmt ist, so würde dieses Ergebnis den völligen Zusammenbruch des astronomischen Systems bedeuten, das auf dem geraden Lichtstrahl aufgebaut ist; aber nur dann, wenn man die oben dargestellte dreifache Identität nicht berücksichtigt! Beachtet man aber diese Identität, deren Richtigkeit ja erwiesen ist, so bedeutet ein gekrümmter Lichtstrahlverlauf keine Widerlegung des alten Systems. Denn da in diesem Fall dann automatisch auch die kräftefreie Bahn und die Gravitationsfeldlinie als gekrümmt erkannt sind, bleibt die innere Geschlossenheit des Newton‘schen Systems in jedem Fall gewahrt, ganz gleich, in welcher Weise die Lichtstrahlen gekrümmt sind.

Nach der Morrow‘schen Erd-Wölbungsmessung von 1897 ist nun der Lichtstrahl tatsächlich stark gekrümmt. Aus der Gesetzmäßigkeit dieser Krümmung sowie deren Verkoppelung mit der Gravitationsfeld- Krümmung und der Krümmung der kräftefreien Bahn ergibt sich in logischer Konsequenz die Innenwelttheorie. Die gesamte Newton'sche Theorie als Grundlage der Himmelsmechanik einschließlich der modernen Weltraumfahrt behält auch nach dieser Theorie ihre volle Gültigkeit. Das Kopernikanische Weltbild und die Innenwelttheorie sind somit lediglich zwei verschiedene Betrachtungsweisen der real existierenden Wirklichkeit.

Der zweite Grund, warum auf die betonte Formulierung der dreifachen Identität so großer Wert gelegt wird, ist folgender:

Wenn drei so wesensverschiedene Dinge wie Gravitationsfeldlinien, Lichtstrahlen und Bahnen kräftefreier Körper eine allen drei gemeinsame Eigenschaft besitzen, nämlich die des gleichartigen räumlichen Verlaufs, so muss auch eine gemeinsame Ursache vorliegen. Andernfalls wäre dieser Sachverhalt zumindest höchst erstaunlich.

Diese gemeinsame Ursache ist die Weltsubstanz, der so genannte Weltäther. Über die Notwendigkeit zur Annahme eines solchen, die gesamte Welt durchdringenden Äthermeeres, folgen im nächsten Kapitel nähere Begründungen. Im Kopernikanischen System mit seiner geradlinigen Lichtausbreitung besteht viel eher die Möglichkeit, eine solche gemeinsame Ursache zu übersehen. Man hält die Geradlinigkeit des Lichtstrahls, der Gravitationsfeldlinien und der kräftefreien Bahn einfach für eine Selbstverständlichkeit, die keiner weiteren Erörterung mehr bedarf. In einem System mit gekrümmter Lichtausbreitung, in dem sich kräftefreie Körper auf gekrümmten Bahnen bewegen und Gravitationskräfte entlang gekrümmter Linien wirken, kann die gemeinsame Ursache dieser gleichartigen Krümmungen jedoch nicht übersehen werden.
Diese Ursache liegt im Äthermeer.
Auf Grund seiner Eigenschaften und deren räumlicher Veränderlichkeit in der Innenwelt pflanzt es Lichtschwingungen auf gekrümmten Bahnen fort, überträgt Gravitationswirkungen auf eben solchen Bahnen und führt bewegte Körper in derselben Weise.
Der Raum ist nicht leer, wie von vielen heutigen Wissenschaftlern behauptet wird, sondern der Raum besitzt physikalische Qualitäten, die sich als Führungs- bzw. Übertragungseigenschaften bei der Bewegung von Körpern und bei der Übertragung von Licht und Gravitationswirkungen bemerkbar machen. In Kopernikanischer Betrachtungsweise sind die Raumqualitäten im gesamten Weltall homogen (gleichmäßig). D.h. ein Kubikmeter Raum bei der Sonne hat physikalisch genau dieselben Eigenschaften (z.B. Lichtgeschwindigkeit) wie beim Mars oder beim Mond oder sonst irgendwo. Daraus folgt die geradlinige Lichtausbreitung mit ihrer schon so oft erwähnten dreifachen Verknüpfung. Dieser Weltraum hat sozusagen eine homogene Struktur oder, wie wir von jetzt ab sagen werden: er besitzt lineare Metrik. Diese Metrik wird in einfachster Weise von den Lichtstrahlen aufgezeigt bzw. nachgezeichnet. Dagegen gründet sich die innenwelttheoretische Betrachtungsweise auf eine in bestimmter Weise gekrümmte Raummetrik, wie sie von den Lichtstrahlen nachgezeichnet wird.

Diese gekrümmte Metrik steht aber im ursächlichen Zusammenhang mit einer inhomogenen (ungleichmäßigen) Raumqualität. D.h. die physikalischen Eigenschaften des (nicht leeren!) Raumes sind von Ort zu Ort verschieden. Die Lichtgeschwindigkeit in der Nähe der Sonne ist eine andere als beim Mars oder Mond. Die genauere Untersuchung zeigt, dass sie in Richtung zum Zentrum der Innenwelt abnimmt und zwar quadratisch mit der Höhe über der Erdschale. Abbildung 23 zeigt graphisch den Zusammenhang zwischen der linearen Metrik der Kopernikanischen und der gekrümmten Metrik der innenwelttheoretischen Betrachtungsweise. Mathematisch wird dieser Zusammenhang in der Transformation durch reziproke Radien zum Ausdruck gebracht. Der Kreis bedeutet die Erdoberfläche. Ist die Erde eine Vollkugel, so liegt der Weltraum außerhalb. Er wird durch ein lineares Koordinatensystem in gleich große Raumbereiche, das heißt in kubische Zellen, aufgeteilt. Dieser Raum erstreckt sich in physikalisch gleichmäßiger Beschaffenheit bis in unendliche Fernen. Er ist unbegrenzt. Jeder Punkt dieses Raumes ist durch Angabe von drei Zahlen (in dieser nur zweidimensionalen Darstellung natürlich nur durch zwei) eindeutig festgelegt. Diese drei Zahlen heißen Koordinaten des Punktes. Die Bewegung eines Körpers durch diesen Raum wird numerisch beschrieben durch fortgesetzte Aneinanderreihung solcher Zahlentrippel sowie der Angabe der zu jedem Trippel gehörenden Zeit. Solche Zahlenreihen sind z.B. in der Weltraumfahrt von Bedeutung. Sie können in elektronische Rechenmaschinen eingegeben werden. Durch Vergleich der theoretischen Werte mit denen der tatsächlichen werden von der Maschine Kurskorrekturen berechnet.

Durch entsprechende Steuerimpulse wird die tatsächliche Bahn mit der theoretischen Sollbahn in Übereinstimmung gebracht. All diesen Berechnungen liegt das Newton'sche System zugrunde. Bildet die Erdoberfläche aber die Innenseite einer Hohlschale, so befindet sich das gesamte Weltall innerhalb dieser Hohlschale. Die Raummetrik ist dann nicht linear. Der Raum wird zweckmäßigerweise durch krummlinige Koordinaten eingeteilt. Die Zellengröße ist dann nicht mehr im ganzen Weltall dieselbe. Sie wird zum Zentrum hin immer kleiner. Die beiden schraffierten Zellen in Abbildung 23 z.B. entsprechen sich über das Transformationsgesetz. Man wird bei der Betrachtung dieser Raumverhältnisse unmittelbar zu der Erkenntnis gedrängt, dass die physikalische Raumqualität mit Annäherung an das Zentrum immer mehr zunimmt. Die gleichmäßige Qualität der Raumelemente in Kopernikanischer Betrachtungsweise findet man nach der Innenwelttheorie sozusagen um so mehr komprimiert, je näher sie dem Zentrum liegen. Auch hier kann jeder Punkt im Raum durch Angabe eines Zahlentrippels beschrieben werden.

Es ist alles genau so wie in der Kopernikanischen Beschreibung. Die Newton‘sche Himmelsmechanik hat auch hier ihre Gültigkeit. Nach ihr können somit die ballistischen Bahnen von Raketen und Raumkapseln berechnet und numerisch beschrieben werden. Als Beispiel ist in beiden Systemen eine auf Grund der Newton'schen Gesetze berechnete Satellitenbahn eingetragen. Die Punkte längs der Bahn bezeichnen die Stellen, an denen sich der Satellit nach jeweils l000 Sekunden befindet. Die gesamte Umlaufszeit beträgt 26012 Sekunden = 7 Stunden 13 Minuten 32 Sekunden.









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