Innenweltkosmos

Raummetrik


Die Newton'sche Himmelsmechanik in der Innenwelttheorie.
Die Bahnen von Mond und Satelliten.


Vor dem Start des ersten russischen Erdsatelliten Sputnik 1 im Jahre 1958 wurde vorausgesagt, dass der Versuch einen künstlichen Satelliten in Erdumlaufbahn zu bringen, fehlschlagen werde, wenn die Innenwelttheorie eine Realität sei.

Denn, so wurde argumentiert, die Zentrifugalkraft werde die Satelliten sofort zum Absturz auf die hohlrund gewölbte Erdschale bringen. Die Satelliten wurden auf die Kreisbahn gebracht und kreisten wochen-, monate- und jahrelang! Wären diese Voraussager Physiker gewesen und hätten die Himmelsmechanik Newton’s studiert, so hätten sie erkennen können, dass der Flug der Satelliten kein Beweis gegen die Innenwelttheorie und kein Beweis für die Richtigkeit des Kopernikanischen Systems werden kann.

Die Möglichkeit, künstliche Erdsatelliten in die Umlaufbahn um den Erdkreis zu bringen, ist von den mathematischen Grundlagen der Innenwelt-Theorie aus genau so selbstverständlich wie von den Grundlagen der Kopernikanischen Theorie aus.

Um dies im Falle des Erdhohlkörpers einsehen zu können, ist folgende Überlegung erforderlich: Ein Körper, der ohne Einwirkung irgend welcher Kräfte (also kräftefrei) im Weltall sich bewegt, durchläuft eine gekrümmte Bahn, die von der gekrümmten Raummetrik vorgezeichnet ist (siehe Abschnitt 2 Die Metrik des Raumes).

Eine solche Bahn soll von jetzt an m e t r i s c h e Bahn heißen (oder auch metrische Kurve oder metrische Linie ).

Dies ist ein neuer Begriff, der an dieser Stelle eingeführt wird.
Eine metrische Linie als Bahn eines kräftefreien Körpers ist somit identisch mit dem Verlauf eines Lichtstrahls und einer Gravitationsfeldlinie. Dies ist die 3-fache Identität von Abschnitt 2, ohne welche die Innenwelttheorie nicht haltbar wäre. Metrische Linien verlaufen immer zur Weltmitte hin (vgl. Abbildung 23). Alle kräftefrei sich bewegenden Körper sowie die Lichtkorpuskeln bewegen sich somit auf metrischen Bahnen zur Weltmitte hin. Damit ein bewegter Körper eine solche Bahn verlässt, muss eine Kraft auf ihn einwirken, die ihn sozusagen aus dieser Bahn herauszieht. Diese Folgerung aus den vorhergehenden Abschnitten ist übrigens nichts anderes als das Galileische Trägheitsgesetz in transformierter Gestalt (siehe Abschnitt 1).


Nach dieser Überlegung können nun die Kreisbahnen des Mondes sowie künstlicher Erdsatelliten um die hohlrund gewölbte Erdschale verstanden werden.


Die Umlaufbahn eines Erdsatelliten (und des Erdmondes) kann als dauernde Fallbewegung zur Erde hin verstanden werden.

Dazu ist in Abbildung 32 die Bahn eines Erdsatelliten gedanklich in 2 Anteile aufgeteilt. Der Satellit bewege sich in einer bestimmten kleinen Zeitspanne (z.B. in 10 Minuten) ohne die Wirkung der Erdschwerkraft, also kräftefrei auf einer metrischen Bahn von Punkt 0 nach Punkt 1. Diese Bahn ist also genau wie ein Lichtstrahl nach oben gekrümmt.

Nun führt er aber in der gleichen Zeit (also in denselben 10 Minuten) eine Fallbewegung zur Erde hin aus, da ebenfalls die Gravitationskraft der Erdschale an ihm angreift (siehe Abschnitt 4).

In derselben Zeit durchfällt er also den Weg von Punkt 1 nach Punkt 1’. Nach 10 Minuten ist der Satellit somit von Punkt 0 nach Punkt 1’ geflogen, selbstverständlich auf direktem Weg, d.h. auf seiner Kreisbahn. Durch die Erdanziehungskraft wird der Satellit also aus einer metrischen Bahn herausgezogen und in seine tatsächliche Kreisbahn gezwungen.

(Die Aufteilung in den kräftefreien Teilweg und den Fallweg ist natürlich nur eine Denkhilfe, wie sie in der Naturwissenschaft oft angewandt wird). Genau so kann nun der weitere Bahnverlauf gedanklich ermittelt werden:
Der Satellit "gelangt" kräftefrei auf einer metrischen Kurve 1‘ nach 2 und gleichzeitig fallend von 2 nach 2‘. usw..

In Wirklichkeit erreicht der Satellit die Punkte 1,2,3,4 nicht, sondern er bewegt sich auf einer Kreisbahn durch die Punkte 1’,2’,3’,4’ ... und vollzieht somit seine Umrundung der Erde. Die Kreisbahn eines Satelliten kann demnach aufgefasst werden als eine Überlagerung zweier Bewegungen: erstens einer aufsteigenden Bewegung längs einer metrischen Kurve zur Weltmitte hin (gemäß der gekrümmten Raumstruktur) und einer dauernden Fallbewegung zur Erde hin (in Folge der Erdanziehungskraft).

Soll der Satellit eine exakte Kreisbahn beschreiben, so müssen beide Teilbewegungen genau aufeinander abgestimmt sein. Angenommen der Satellit fliegt zu langsam. Dann ist der Fallweg in einem bestimmten Zeitintervall größer als der Steigweg im gleichen Zeitintervall. Der Satellit nähert sich der Erdoberfläche, er sinkt. Ist dagegen seine Geschwindigkeit zu groß, so übertrifft der Steigweg im betrachteten Zeitintervall den Fallweg, der Satellit steigt. Es ist eine Schwierigkeit in der Raumfahrttechnik, einen Satelliten in einer bestimmten Höhe genau auf diese kritische Geschwindigkeit zu bringen. Ist seine Geschwindigkeit größer (überkritisch), so steigt er, ist sie kleiner (unterkritisch), so sinkt er.

Die Bahn des Erdmondes wird genauso erklärt. Er kreist ebenfalls um den Erdkreis, nur bedeutend höher als ein künstlicher Satellit. Auch seine Bahn wird bestimmt durch die gekrümmte Raummetrik des Kosmos und durch die Gravitationskraft der Erdschale, die in Höhe der Mondbahn noch genügend groß ist, um den Mond an die Erde zu binden. Der Mond bewegt sich also im Gravitationsfeld der Erde.
Die Bahnen der anderen Planeten werden dagegen von der Sonne bestimmt. Sie bewegen sich im Gravitationsfeld der Sonne und werden vom Erd-Gravitationsfeld praktisch nicht mehr beeinflusst, wie später noch näher ausgeführt wird. Zuvor sollen jedoch die bisherigen Ausführungen am Beispiel einer etwas komplizierten Satellitenbahn vertieft werden.

Abbildung 33 zeigt die Bahn eines „exzentrischen“ Satelliten im Gravitationsfeld der Erdschale. Im gegensatz zu Abbildung 34 wo sich die höhe über die Erdschale nicht ändert. Der Satellit bewegt sich im Gravitationsfeld der Erdschale, dessen Feldlinien radial zu Weltmitte verlaufen (vgl. Abschnitt Schwere und Gravitation)


Am Satelliten greift die Schwerkraft S an (sie wirkt immer in Richtung der Gravitationsfeldlinien)

Wäre diese Kraft nicht vorhanden, so würde der Satellit längs einer metrischen Bahn zur Weltmitte hin aufsteigen. Wie verändert nun die vorhandene Kraft S die Flugbahn? Zur Beantwortung einer solchen Frage zerlegt man in der Physik die Kraft Sin Komponenten in Bahnrichtung K1 und senkrecht dazu K2 , die Kraft K2 zieht den Satelliten von der metrischen Bahn weg und lenkt ihn auf seine wirkliche Bahn, die Kraft K1 beschleunigt ihn auf seiner Bahn.

Er wird also schneller und gewinnt Bewegungsenergie, indem er auf die Erdschale zufällt. Im untersten Punkt U ist seine Geschwindigkeit überkritisch, so dass er wieder steigt.

Dabei zehrt er seinen Vorrat an Bewegungsenergie allmählich auf und wird langsamer. Im obersten Punkt 0hat er seine kleinste (unterkritische) Geschwindigkeit. Deshalb beginnt er wieder zu sinken, d.h. in Richtung Erdschale zu fallen usw. ....

Es ist also ein Irrtum, wenn man behauptet, Satelliten könnten nach der Innenwelttheorie nicht kreisen, da eine nach außen gerichtete Zentrifugalkraft sie zum Absturz auf die Erdschale bringen müsste.

Eine solche Zentrifugalkraft ist überhaupt nicht vorhanden. Die Bahn eines Erdsatelliten ist eine Bahn, welche die Weltmitte umschließt, sozusagen eine "kosmische Bahn". Das ist etwas ganz anderes als etwa ein Stein, den man an einer Schnur im Kreis herumschwenkt. Diesen letzteren Fall von Kreisbewegung betrachtet man gern unter dem Aspekt des Gleichgewichtes von Kräften. Man sagt hier, dass die nach außen gerichtete Zentrifugalkraft des Steins der nach innen gerichteten Zentripetalkraft der Schnur das Gleichgewicht hält.

In Raumbereichen mit linearer Metrik ist diese Betrachtungsweise sehr zweckmäßig. Jedes irdische Laboratorium ist ja ein sehr kleiner Raum mit praktisch linearer Metrik. Die mathematische Formulierung aller Gesetze der Mechanik bewegter Körper (Dynamik) bezieht sich immer auf eine lineare Raummetrik.

Wenn aber auf kosmische Dimensionen gesehen die Raummetrik nicht linear ist, dann begeht man schwere Fehler, wenn man die Gesetze der Mechanik in dieser (linearen) Form auf das ganze Weltall ausdehnt. Die Folge dieser Fehler sind dann Widersprüche der obigen Art ("Zentrifugalkraft zur Erdschale hin"). Solche Widersprüche verschwinden aber völlig, wenn man die Gesetze vor ihrer Anwendung auf gekrümmte Raumbereiche richtig transformiert.

Es gibt aber auch kosmische Bahnen, die die Weltmitte nicht umschließen. Ein Beispiel dafür ist die Bahn eines künstlichen Satelliten, der um den Erdmond kreist. Bekanntlich erfolgt der Abstieg zum Mond aus einer kreisförmigen Parkbahn heraus. In dieser umkreist das Mutterschiff den Mond, während die Mondlandefähre sich ablöst und zum Mond hinabsteigt. Nach Beendigung des Unternehmens steigt die Mondlandefähre wieder in diese Parkbahn auf und am noch kreisenden Mutterschiff wird sie wieder von den Astronauten angekoppelt.


Ein künstlicher Mondsatellit kreist in einem Raumbereich mit nahezu linearer Metrik. Eine solche Kreisbahn um einen Himmelskörper erfolgt nun wieder in einem recht kleinen Raumbereich, innerhalb dessen die Raummetrik nahezu linear ist (Abb.34). Hier sind die Gesetze der Mechanik in der Linearen Form anwendbar. Deshalb ist es auch hier praktisch, die Zentrifugalkraft zu verwenden, womit man dasselbe Kräftespiel hat wie beim Stein, der an einer Schnur im Kreis geschwungen wird.

Die Zentrifugalkraft Z ist stets nach außen, also vom Mondmittelpunkt weg gerichtet. Die Gravitationskraft G, die vom Mond her auf den Satelliten wirkt, weist stets zum Mondmittelpunkt hin. Die nach außen gerichtete Zentrifugalkraft und die nach innen gerichtete Gravitationskraft müssen genau gleich groß sein, dann heben sie sich in ihrer Wirkung gegenseitig auf und das Raumschiff bewegt sich auf einer Kreisbahn um den Mond.

Genau so erklärt man die Bahnen natürlicher Monde um die Planeten. Bekanntlich ziehen um den Planeten Mars zwei solcher Monde ihre Bahn, Jupiter besitzt mindestens zwölf Monde und um den Saturn kreisen neun Monde.

Monde und außerdem staubförmige Materie in Form eines Ringes, den man schon mit einem Fernrohr erkennen kann. Dass solche Kreisbahnen um Planeten herum bestehen und stabil sind, erklärt man nach der Innenwelttheorie genau so wie nach der kopernikanischen Theorie als das Zusammenwirken von Zentrifugalkraft und Gravitationskraft.

Dies einzusehen und zu verstehen ist wichtig. Denn der bekannte Einwand, künstliche Erdsatelliten könnten nach der Innenwelttheorie nicht kreisen, beruht auf folgender Argumentation: Da um die Planeten Monde kreisen (das ist eine unbestreitbare Tatsache), muss es auch nach der Innenwelttheorie eine Zentrifugalkraft geben und diese würde jeden Erdsatelliten sofort zum Absturz bringen.

Diese Schlussfolgerung ist aber falsch! Denn man muss unterscheiden einerseits zwischen kleinen Kreisbahnen, die die Weltmitte nicht umschließen und großen Kreisbahnen, die die Weltmitte umschließen. Die kleinen Kreisbahnen laufen in einem relativ kleinen Raumbereich ab, der eine lineare Struktur hat. Hier gelten die Gesetze in der gewohnten linearen Form. Hier kann von Zentrifugalkräften gesprochen werden. Andererseits bei den Bahnen, welche die Weltmitte umschließen, kommt die Raumkrümmung voll zur Wirkung und die Gesetze der Mechanik dürfen nicht in der linearen Form angewendet werden. Die Zentrifugalkraft tritt hier nicht in Erscheinung.









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