Innenweltkosmos

Raummetrik


Das Äthermeer und seine Eigenschaften


Wenn heute ein Wissenschaftler vom Weltenraum spricht, so denkt er an eine unendliche, leere Raumwüste, an ein absolutes Vakuum. Die wenigen Staubpartikel, Gasatome und Ionen, die die Trostlosigkeit noch etwas mildern könnten, denkt er sich gerne auch noch weg, da sie den Flug seiner grenzenlosen Phantasie beeinträchtigen. Dieser unheimliche Raumozean hat eine Temperatur von – 273° C, das ist der absolute Nullpunkt, die tiefste überhaupt mögliche Temperatur. Durch dieses Vakuum rasen nun riesige Glutgasmassen mit unvorstelIbaren Geschwindigkeiten. Das sind die Fixsterne. Denkt man sich ein verkleinertes Modell dieser Weltallvorstellung, in dem die Fixsterne den Durchmesser eines Stecknadelkopfes haben, so haben diese Stecknadelköpfe gegenseitige Abstände von ca. 60 km.

Dazwischen ist leerer Raum! Diese Gaskugeln sollen einen Durchmesser von einigen hundert Millionen Kilometern haben und Temperaturen von vielen Millionen Grad. Der Druck in ihrem Innern ist unvorstellbar hoch. Diese Gaskugeln kühlen aber im eisigen Weltraum offenbar nicht ab. Denn unsere Vorväter bewunderten schon vor Jahrtausenden die Pracht des Fixstern geschmückten Himmels. Woher nehmen diese ihre unerschöpfliche Energie, die seit vielen Jahrmillionen mit unverminderter Stärke in das leere Nichts des Weltraums abgestrahlt worden sein soll? Vor wenigen Jahrzehnten war man überzeugt, dass die Sonne und die Fixsterne aus allerreinster Steinkohle bestehen.

Damals war dies die beste Energiequelle, die bekannt war. Mit der Entdeckung der Kernspaltung durch Hahn und Strassmann im Jahre 1938 stieß man auf energie liefernde Prozesse, die die Steinkohle weit in den Schatten stellten.

Heute ist man davon überzeugt, dass die Fixsterne riesige Atomreaktoren sind und der Wunschtraum von den riesigen, heißen und nicht abkühlenden Gaskugeln im eisigen, leeren unendlichen Nichts des Weltenraums scheint gerettet zu sein.

Dieses Vokabular der Zerstörung, Explosion und Auflösung erscheint dem heutigen, rein technisch denkenden Menschen das willkommene Gegengewicht gegen die ihm bedrohlich erscheinende Vorstellung von einer schöpferisch gestaltenden Macht zu sein

Die Natur ist ein grandioses, in sich geschlossenes System von Kreisläufen, in dem nichts verloren geht. Eins dient dem anderen. Beim Assimilationsprozess der Pflanzen z.B. fällt Sauerstoff ab. Dieser geht aber nicht verloren, sondern ist das Lebenselement von Tier und Mensch. Die Lebensprozesse dieser Wesen erzeugen ihrerseits Kohlendioxyd, aus dem die Pflanzen wiederum über die Assimiliation Sauerstoff und Nahrungsstoffe für die anderen Lebewesen herstellen. Großartig ist auch der geschlossene Kreislauf des Wassers von der Meereswasser Verdunstung über die Wolkenbildung zum Regen.

Überströmendes Wasser als Lebenselement alles Lebendigen, sammelt sich in Rinnsalen, Bächen und Strömen und vollendet den Kreislauf indem es ins Meer zurückfließt. Dieser Wasserkreislauf setzt wieder unzählige andere Kreisläufe in Gang, die gegenseitig in sich verschlungen sind. Die treibende Kraft für all diese Kreisläufe ist die Sonne. Sie gibt dauernd von Ihrer Licht- und Wärmeenergie ab. Das oben angedeutete Schöpfungsprinzip fordert aber mit zwingender Notwendigkeit, dass sie das, was sie abgibt, in irgendeinem rückführenden Prozess wieder erhält. Eine ewige einseitige Abstrahlung widerspricht den grundlegendsten und offensichtlichsten Gesetzen der Natur. Fixsterne als Riesengaskugeln, die über Milliarden von Jahren hin unvorstellbare Energien in ein leeres Weltall abstrahlen, sind mit den tatsächlich beobachteten Grundprinzipien unvereinbar.

Es besteht zwischen der Fixsternkugel (Himmel) der Innenwelt und der sie umhüllenden Erdschale eine Polarität, eine Einheit im Zusammenspiel verschiedener Funktionen. Himmel und Erde zusammen sind ein Organismus, dessen wundervolle Größe im Vergleich mit dem menschlichen Organismus erahnt werden kann. Nach den Vorstellungen der rein theoretisch und mathematisch orientierten Wissenschaftler ist aber die Erde nur ein Stäubchen, das im unendlichen leeren Raum zwischen Glutgasbällen riesiger Dimension umherwirbelt, preisgegeben den statistischen Zufällen eines wirren Durcheinanders. Der Erde einziger Schutz gegen die tödlichen Gefahren des Alls ist eine hauchdünne Schicht Luft. Von einer Wechselwirkung dieses nichtigen Stäubchens mit dem unendlichen leeren Raum kann keine Rede sein; denn die Polarität zwischen Himmel und Erde ist im Lichte moderner Wissenschaft wie der Tanz eines Nichts im unendlichen Nichts! Die philosophischen und weltanschaulichen Konsequenzen aus dieser Sicht führen zu einer Orientierung am Nichts und sind von verheerender Wirkung auf die Suche nach dem Sinn des Lebens.

Sicher war die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gültige Lehre der Physik, dass der Weltraum nicht leer ist, sondern vielmehr erfüllt ist von einem sehr konkreten, alles verbindendem und alles durchdringenden Mediums sehr sinnvoll. Bis zur Jahrhundertwende zweifelte kein Wissenschaftler ernsthaft an einer solchen Weltsubstanz.
Man nannte dieses Medium gemäß der antiken griechischen Philosophie Äther und diente im wissenschaftlichen Sprachgebrauch bis zum Ende des 19.Jahrhunderts als „Lichtäther“ zur Erklärung der Erscheinung Licht, einem Medium, das als feinster Stoff den ganzen Raum erfüllte und durchpulste und in dem sich das Licht durch wellenförmige Bewegung des Äthers ausbreitet. Mit dem Äthergas, das zur Narkose verwendet wird, besteht jedoch keinerlei physikalische Ähnlichkeit.

Es handelt sich, so die Theorie, vielmehr um einen Urstoff, aus dem alle Materie sich bildet und in den sie sich wieder auflösen kann. Bekanntlich kennt die moderne Physik solche Zerstrahlungs- und Materiebildungsprozesse. So kann sich z.B. aus Licht (Licht ist Schwingung im Äther) unter bestimmten Umständen ein Elektron–Positron-Paar bilden, In der Nebelkammer kann man diesen Prozess unmittelbar beobachten.

Umgekehrt kann ein Positron-Elektron-Paar zu Licht, also zu Ätherschwingung zerstrahlen. Wenn die Schwingung zur Ruhe gekommen ist, deutet nichts mehr auf das vorher dagewesene Teilchenpaar hin. Es hat sich in Urstoff, in Äther aufgelöst, ähnlich wie ein Stück Eis im Wasser.

Nach dieser Vorstellung ist der Äther der Sitz aller elektrischen und magnetischen Erscheinungen. Um Strom durchflossene Drähte herum werden magnetische Felder wirksam, die so stark sind, dass sie z.B. schwere Eisenbahnzüge in Bewegung zu setzen vermögen. Das wäre niemals möglich, wenn der Raum leer wäre.

Denn ein Elektromotor besteht im Prinzip aus zwei Teilen (Abbildung 24); dem Stator, das ist der fest mit der Lokomotive verschraubte Teil, und dem Rotor, das ist der drehbare Teil, der sich am Stator dreht, um mit den Antriebsrädern verbunden ist. Sobald der Rotor zu rotieren beginnt, drehen sich die Räder mit und der schwere Zug setzt sich in Bewegung. Einige tausende Pferde wären notwendig, um solch ungeheure Kraft zu entwickeln.


Diese Kraft entfaltet sich nun aber in dem leeren" Zwischenraum zwischen Stator und Rotor, obwohl keinerlei mechanische Verbindung zwischen diesen beiden Teilen besteht. Welche Riesenkräfte versetzen den Rotor in Drehbewegung? Der leere Raum etwa? Eine solch unsinnige Vorstellung kann nur praxisfernen Vorstellungen entspringen. Jeder normal denkende Mensch erkennt sofort, dass im Raum zwischen Stator und Rotor etwas vorgeht. Hier verändert sich etwas. Hier wird eine Kraft wirksam. Eine Kraft kann nicht aus dem leeren Raum, aus dem Nichts wirken. In diesem Zwischenraum entsteht ein magnetisches Kraftfeld. Das ist aber wahrscheinlich nichts anderes, als in bestimmter Weise bewegter Äther, der im Elektromotor in mechanische Energie umgewandelt wird.

Im Äther können sich auch elektrische Felder ausbilden. Zwei elektrisch geladene Metallkugeln z.B. ziehen sich gegenseitig an oder stoßen sich ab, je nach der Polarität der Ladung. Auch diese Kraftwirkung kann unmöglich durch den leeren Raum übertragen werden. Zwischen den Kugeln entsteht vielmehr ein elektrisches Feld, vielleicht eine Verspannung des Äthers.


Im Gegensatz zu den Ätherströmungen im magnetischen Fall könnte man hier im Fall des elektrischen Feldes an eine statische Veränderung im Äther an einen Spannungszustand denken. Dieser bleibt unverändert bestehen, solange die Ladungen sich nicht ausgleichen können. Sobald den geladenen Metallkugeln es aber ermöglicht wird, etwa durch einen Metalldraht zwischen den Kugeln, wird die Spannung im Äther abgebaut. Dabei kommt aber der Äther in Bewegung, d.h. ein magnetisches Feld entsteht.

Dieses Wechselspiel zwischen elektrischen und magnetischen Feldern erkannte als erster der engl. Physiker Faraday im Jahr 1831. Jedes sich ändernde elektrische Feld erzeugt ein magnetisches Feld und umgekehrt. Im Bild der Äthervorstellung heißt dies; wenn eine Äthererspannung sich ausgleicht, entsteht eine Ätherströmung.

Die mathematische Beschreibung dieser physikalischen Vorgänge und Zusammenhänge ist vollständig gelungen und abgeschlossen in den Maxwell'schen Gleichungen. (Maxwell 1831-1879, engl. Physiker) Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass diese Maxwell'schen Gleichungen der Elektrodynamik auffällige Ähnlichkeit mit denjenigen der Hydrodynamik (Strömungslehre) haben.
Diese auffallende Ähnlichkeit reizte viele Physiker, die Erscheinungen der Elektrizität als hydrodynamischen Vorgang im Äther zu erklären. Alle Versuche in dieser Richtung bis heute müssen aber als gescheitert bezeichnet werden. Das liegt daran, dass man dabei immer übersehen hat, dass bei den hydrodynamischen Erscheinungen die Trägheit der Materie mitwirkt. Diese hat aber ihre Ursache ebenfalls im Äther. Die Eigenschaften des Äthers können daher nur bedingt mit denen von Flüssigkeiten verglichen werden.

Die Äthereigenschaften sind von elementarer Natur. Sie können mit unseren menschlichen Sinnen nicht unmittelbar erkannt werden, sondern nur auf dem Umweg über die Vielfalt der erkennbaren Erscheinungen, bei denen Ätherwirkungen mitspielen. Eine der aufregendsten Entdeckungen der Physik machte Heinrich Hertz (Physiker, 1857-1894), als er die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen im Raum fand. Eine elektromagnetische Welle ist ein periodisch schwingender Übergang eines elektrischen Feldes in ein magnetisches und umgekehrt. Im Ätherbild gesprochen, ein dauerndes Hin- und Herschwingen von Äthersubstanz, also ein dauernder Wechsel zwischen Spannung und Strömung im Äther. Dieser Schwingungszustand pflanzt sich im Raum, d.h. im Äthermeer als Welle fort, ähnlich den Wasserwellen um einen ins Wasser geworfenen Stein.

Diese Erscheinung wird schon seit langem technisch genutzt. Rundfunkwellen von den kilometerlangen Langwellen bis zu den UKW und Dezimeterwellen des Fernsehens, sowie die Radarwellen, alles dies sind solche elektromagnetische Schwingungen im Äther. Maxwell erkannte, dass auch das Licht im sichtbaren wie im unsichtbaren Spektralbereich, nichts anderes als elektromagnetische Schwingungen mit sehr kurzer Wellenlänge sind. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit einer solchen Schwingung beträgt 300000 km/sec. Nun wäre wieder zu fragen, ob der leere Raum schwingen kann. Selbstverständlich ist eine solche Vorstellung völlig absurd.

Das „schwingende Nichts" liegt auf der gleichen Gedankenlinie wie die Vorstellung vom wirbelnden Nichts im unendlichen Nichts.
Der Laie wird nach diesen wenigen angedeuteten Beispielen die Existenz eines Weltäthers bereits als eine Selbstverständlichkeit erkannt haben, denn er ist nicht durch ein Dickicht von Vorurteilen und undurchsichtigen Zusammenhängen am klaren Sehen behindert. Der Fachmann ist hier dem schnellen, intuitiven Erfassen des Laien gegenüber im Nachteil. Zwar kennt er genau die unendliche Vielfalt der Erscheinungen und kann sie ordnend in ein Schema einbauen, aber dafür verliert er oft den Blick für das Naheliegendste, mit Händen Greifbare. Er steht sozusagen mitten im Wald und erkennt ihn nicht.

Der Streit um den Weltäther hatte die Gelehrten rund 20 Jahre vor und nach der letzten Jahrhundertwende stark beschäftigt. Für die Physiker des 18. und 19. Jahrhunderts war er eine Selbstverständlichkeit, obwohl es nie gelungen war, seine Existenz direkt zu beweisen. Um diesen Mangel zu beheben, machten zwei amerikanische Physiker, A. Michelson und E. W. Morley im Jahre 1881 in Cleveland, USA ein Experiment, um ein für allemal festzustellen, ob es so etwas wie einen Weltäther wirklich gibt.

Eine anschauliche Beschreibung des Experiments gibt L. Barnett in dem Buch „Einstein und das Universum“ (Fischer-Bücherei): "Das Prinzip, das diesem Versuch zugrunde lag, war ganz einfach. Sie gingen von der Voraussetzung aus, dass der gesamte Raum ein bewegungsloses Äthermeer sei, aber die Bewegung der Erde durch den Äther sich feststellen und messen lassen müsse, etwa wie Seeleute die Geschwindigkeit eines fahrenden Schiffes messen. Es ist, wie Newton gezeigt hatte, unmöglich, die Bewegung eines Schiffes bei ruhiger See durch irgend ein mechanisches Experiment auf dem Schiffe selbst zu entdecken. Die Seeleute ermitteln die Geschwindigkeit eines Schiffes, indem sie ein "Log" über Bord werfen und das Abspulen von Knoten an der Logleine beobachten.
Ebenso warfen Michelson und Morley, um die Bewegung der Erde durch das Äthermeer festzustellen, ein "Log" über Bord, und zwar in Form eines Lichtstrahles."
Die näheren Einzelheiten können in jedem Lehrbuch der Physik nachgelesen werden. Der Apparat, den Michelson und Morley konstruierten, war so empfindlich, dass man mit ihm die Bahngeschwindigkeit der Erde, die nach der Kopernikanischen Theorie 30 km/sec beträgt, hätte messen können!

Das ganze Experiment wurde mit großer Sorgfalt und Präzision geplant und ausgeführt. Das Resultat war eindeutig: eine Bewegung des Erdplaneten bezüglich des Äthermeeres war nicht, auch nicht andeutungsweise festzustellen. Die Konsequenzen stellt Barnett sehr richtig dar in seinem oben erwähnten Buch:
"Der Michelson-Morley'sche Versuch stellt die Physiker vor eine verwirrende Alternative: Entweder hatten sie die Äthertheorie, die bei der Erklärung der Elektrizität, des Magnetismus und des Lichtes doch so gute Dienste geleistet hatte, zum alten Eisen zu werfen, oder sie mussten, wenn sie am Äther festhielten, die noch ehrwürdigere Kopernikanische Theorie, nach der die Erde sich bewegt, aufgeben.
Vielen Physikern erscheint es beinahe leichter, zu glauben, dass die Erde stillstehe, als dass Wellen -und zwar Lichtwellen und elektromagnetische Wellen- ohne ein materielles Substrat existieren könnten. Das Dilemma war schwierig, und ein Vierteljahrhundert lang schieden sich an ihm die Geister. Es wurden viele neue Hypothesen aufgestellt und wieder verworfen." Das Experiment wurde in den Jahren 1902-1906 von Morley und Miller in Cleveland und 1930 von G. Joos in den Zeisswerken in Jena mit höchster Präzision und größtem Aufwand wiederholt.

Das Ergebnis war immer dasselbe: die scheinbare Geschwindigkeit der Erde im Verhältnis zum Äther war immer gleich Null. Aus der Sicht der Innenwelttheorie ist dieses Experiment eine Widerlegung des Kopernikanischen Weltbildes und ein Beweis für den Stillstand der Erde. Aus der Sicht der modernen Wissenschaft allerdings bedeutet der negative Ausgang des Versuchs keinen Todesstoß für das Kopernikanische Weltbild.
Denn mit Hilfe der speziellen Relativitätstheorie, deren Richtigkeit nicht bezweifelt werden kann, lässt sich der Versuchsausgang sehr einleuchtend erklären, so dass man feststellen kann, dass die Kopernikanische Theorie nicht widerlegt worden ist. Dieser klassische Michelson-Morley-Versuch gab den Anstoß, der A. Einstein zur Entwicklung der Relativitätstheorie geführt hatte.
So wertvoll und unentbehrlich die Spezielle Relativitätstheorie Einsteins für alle Bereiche der Physik heute ist, hat sie doch trotzdem die allgemeine Geistesverwirrung bezüglich des Ätherproblems nur vergrößert. Wie eine Epidemie griff nach der Jahrhundertwende die Meinung um sich, die Relativitätstheorie Einsteins habe die alte Vorstellung vom Weltäther nun endgültig widerlegt. Es begann eine Periode in der Physik, in der Abstraktion und das Schwelgen in leeren Begriffen zur hohen Tugend des Physikers aufgewertet wurden. Diese Tendenz hat sich bis zum heutigen Tage immer mehr verstärkt, besonders nach dem Aufkommen der so genannten „Wellenmechanik".

So schreibt z.B. Louis de Brooglie (Nobelpreisträger für Physik) in dem Buch: Physik und Mikrophysik (Claasen-Verlag Hamburg/Baden-Baden 1950): "Eines ist auch heute noch sicher: Während die mechanischen Erschütterungen und der Schall eines materiellen Trägers, eines sie übertragenden, schwingenden Mediums bedürfen, kann sich das von der Materie unabhängige Licht ohne jeden Träger fortpflanzen und zwar trotz des Wellenaspekts, den es uns oftmals darbietet. Durch das Licht haben wir gelernt, die Unermesslichkeit des Universums zu begreifen. Es hat die Existenz von Nebelsternen in einer so ungeheueren Entfernung geoffenbart, dass es trotz seiner Geschwindigkeit hunderte von Jahrmillionen braucht, um sie zurückzulegen. Ohne wahrnehmbare Masse und elektrische Ladung durchfurcht es ohne Ende den Raum, ohne eines Trägers zu bedürfen.
" Trotz dieser fachfremden Schwärmerei gibt es auch heute noch Physiker, die sich einen klaren Blick bewahrt und die erkannt haben, dass die heutige Physik kein Argument gegen die Existenz eines Weltäthers angeben kann. So schreibt z.B. K. Jellinek in seinem Buch „ Weltsystem, Weltäther und die Relativitätstheorie, Eine Einführung für experimentelle Naturwissenschaftler (Basel 1949)“:
"In unserem Zeitalter hat Einstein's Genie die Entwicklung der Physik tiefgehend durch seine abstrakte Relativitätstheorie beeinflusst. Dasselbe gilt für Forscher wie de Brooglie, Heisenberg, Schroedinger, Dirac und Born, welche die abstrakte Quanten- (oder Wellen-) Mechanik schufen.

Doch müssen sowohl Relativitätstheorie als Wellenmechanik allmählich in eine anschauliche Sprache übersetzt werden. Es ist dies eine sehr dringende Aufgabe der Physik, da die meisten Wissenschaftler nicht bei Differentialgleichungen stehen bleiben können, sondern anschauliche Bilder haben müssen." So wenig man die wendigen Bewegungen eines fliegenden Vogels verstehen kann, wenn man vom Luftmeer und den Wechselwirkungen der Kräfte zwischen der Luft und den Flügeln des Tieres nichts wüsste, so wenig ist die Welt der Materie zu verstehen, ohne das alles umgebende und durchdringende Äthermeer. Alle physikalischen Vorgänge, von den Schwerkraft- und Trägheitswirkungen an über elektrische und magnetische Feldeffekte bis hin zu Materiebildungs- und Materie- Zerstrahlungsprozessen, können nur einseitig und verzerrt erkannt und nur unvollkommen verstanden werden, ohne die andere Seite der Welt, die zwar unsichtbar, aber deshalb nicht weniger real ist als die sichtbare.

Alle noch so großen und faszinierenden Entdeckungen der Naturwissenschaften reichen letzten Endes doch nicht aus, ein Gesamtbild der Natur zu zeichnen, das auch nur andeutungsweise ihre tiefe Schönheit und innere Geschlossenheit aufzeigen könnte. Was in Wirklichkeit ein lebender Organismus ist, mit unzähligen, aber sinnvoll aufs feinste aufeinander abgestimmten Einzelfunktionen und Kreisläufen, wird nicht erkannt.

Statt dessen blickt uns heute aus den verstaubten Büchern rein materialistisch gebundener Wissenschaftlichkeit ein verzerrtes Knochengerippe ohne Fleisch und Blut entgegen, von Geist und Seele gar nicht zu reden. Ist diese Darstellung ins Negative übertrieben? Dann vergleiche man das von der heutigen Wissenschaft nicht einmal ahnungsweise verstandene Wunder des menschlichen Organismus mit dem Weltorganismus.

Dieser muss noch viel wunderbarer sein, weil es eine aufsteigende Linie gibt vom kleinsten unbelebten Baustein der Materie an über die Vielzahl lebender Organismen von immer höherem Organisationsgrad bis hin zum Menschen. Die aufsteigende Linie kann hier nicht plötzlich abbrechen, denn warum soll ab hier höchste geistig Weisheit im Geschehen der Natur unvermittelt übergehen in Chaos, in Form von Explosion, Gluthitze, Leere und in Auflösung?

Dieser Bruch im Verständnis des natürlichen Naturprozesses ist nicht eine Eigenart der Natur selbst, sondern liegt in der Störung menschlicher Erkenntnisfähigkeit und Irrens oder auch an einem falschen philosophischen Ansatz, einer Ideologie oder des Nicht-Wissenwollens. Geradezu mit Händen zu greifen ist die Vorstellung und das Wirken eines Äthermeeres speziell in den Wirkungen, die wir als Trägheit und Schwere der Materie kennen. Der nächste Abschnitt soll dies verdeutlichen.









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